Was ist eine psychische Gef?hrdungsbeurteilung und wer muss sie durchführen?
Laut §5 des Arbeitsschutzgesetzes hat jeder Arbeitgeber zur Gefahrenverhütung die mit einer T?tigkeit verbundenen Gef?hrdungen physischer und psychischer Art zu beurteilen, nach M?glichkeit entsprechende Schutzma?nahmen zu treffen und ist nach §6 auch verpflichtet, beides zu dokumentieren.
Es geht um dabei um die Beurteilung der Arbeitssituation, nicht um die Beurteilung der Besch?ftigten, die diese T?tigkeit ausführen. M?gliche Aspekte die zu einer erh?hten psychischen Belastung der Mitarbeitenden durch die T?tigkeit führen k?nnen, sind dabei die Organisation der Arbeit (z.B. Zeitdruck, h?ufige St?rungen, …), Inhalt und Aufgaben (emotional belastende Inhalte, wenig Handlungsspielraum, …), die Arbeitsumgebung (keine Rückzugsm?glichkeiten, Entgrenzung zwischen Arbeits- und Privatleben, …) und die sozialen Beziehungen (Konflikte mit Kolleg*innen oder Vorgesetzten, fehlende Anerkennung, …).
Wie wird die psychische Gef?hrdungsbeurteilung an der Universit?t Bamberg durchgeführt?
Begonnen hat die Steuerungsgruppe zur psychischen Gef?hrdungsbeurteilung mit zwei Pilotprojekten. Im ersten Projekt wurde im Oktober 2020 mit freiwilligen Mitarbeitenden der Universit?tsbibliothek ein moderierter Workshop durchgeführt, um Belastungen und Ressourcen ihrer T?tigkeiten zu erfassen und gemeinsam L?sungsans?tze zu erarbeiten. In einem zweiten Pilotprojekt wurden im April 2021 die Mitarbeitenden des Rechenzentrums online zu ihren Arbeitsbedingungen befragt. Hierzu wurde der Kurzfragebogen der Bayerischen Landesunfallkasse eingesetzt, der in Kooperation mit der Rheinisch-Westf?lischen-Technischen-Hochschule Aachen entwickelten wurde.
Weitere Informationen zum Fragebogen und zu h?ufig gestellten Fragen dazu finden Sie auf der Website der bayerischen Landesunfallkasse.
Nach Abschluss und Evaluation beider Pilotprojekte wurden alle Mitarbeitenden der Universit?t in zeitlich versetzten Erhebungen mittels des Online-Fragebogens zu den psychischen Belastungen ihrer T?tigkeit befragt. Die Ergebnisse wurden den jeweiligen Vorgesetzten pr?sentiert. Im Anschluss wurden bei Bedarf Workshops zur vertieften Analyse und dem gemeinsamen Erarbeiten geeigneter Ma?nahmen durchgeführt.