SmartAssistEntz - Smartphone-assistierte Abstinenzf?rderung nach Alkoholentzug (01NVF18025)
Konsortialführung: Prof. Dr. Matthias Berking (FAU Erlangen-Nürnberg)
Verantwortung Evaluationskonzept: Prof. Dr. Sabine Steins-L?ber, Niklas Enewoldsen, Daniela Reichl
Theoretischer Rahmen: Alkoholabh?ngigkeit ist eine der h?ufigsten psychischen St?rungen weltweit und durch einen oft chronischen Verlauf gekennzeichnet. Obwohl das deutsche Gesundheitssystem eine Vielzahl von Behandlungsangeboten für die Betroffenen bereith?lt, nimmt nur ein vergleichsweise geringer Anteil der Betroffenen nach Abschluss des station?ren Entzugs weiterführende Versorgungsangebote in Anspruch. Somit erhalten Betroffene in einer Phase, die sich durch ein hohes Rückfallrisiko auszeichnet, keine angemessene Unterstützung.
Mit Hilfe der neuen Versorgungsform SmartAssistEntz sollen Patienten nach erfolgtem station?rem Entzug dabei unterstützt werden, individuell passende Anschlussma?nahmen zu identifizieren, in Anspruch zu nehmen und nachhaltig zu nutzen. Das Smartphone-basierte Konzept beinhaltet folgende, durch einen eCoach, begleitete Komponenten: (1) F?rderung der Abstinenzmotivation durch App-basiertes Training von Abstinenzkompetenz, (2) App-basierte Telediagnostik zur Identifikation der individuell passenden Anschlussma?nahmen und (3) ?berführung in ausgew?hlte Anschlussma?nahmen auf Grundlage eines individuellen Nachhaltigkeitsplans, der in sechs w?chentlichen Telefonaten zwischen dem Patienten und dem eCoach gemeinsam erarbeitet wird.
Im Erfolgsfall kann das SmartAssistEntz-Versorgungskonzept die nachhaltige Nutzung von Anschlussma?nahmen nach Alkoholentzug erh?hen, Rückf?lle reduzieren und damit auch die direkten und indirekten Krankheitskosten reduzieren. Eine ?bertragung auf andere Regionen oder in die Regelversorgung ist denkbar.
Methode: Im Projekt wird dieser Ansatz modellhaft in der Region Franken/Bayern implementiert und evaluiert. Die Effekte von SmartAssistEntz, insbesondere das Rückfallrisiko innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss des Entzugs, werden mit den in der Regelversorgung erzielten Effekten verglichen. Hierzu werden Patienten sowie Behandler befragt und Routinedaten der beteiligten Krankenkassen und der Rentenversicherung herangezogen. Das Projekt (01NVF18025) wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 2,4 Millionen Euro gef?rdert durch den gemeinsamen Bundesausschuss Innovationsausschuss.
Zeitraum: Seit Mai 2019
Konsortialpartner: AOK Bayern, BAHN-BKK, Bezirksklinikum Ansbach, Frankenalb-Klinik Engelthal, Klinikum am Europakanal Erlangen, Klinikum der Universit?t München, Klinikum Nürnberg (Standort Nord), Krankenhaus Altdorf, Krankenhaus für Psychiatrie Lohr am Main, Universit?tsklinikum Erlangen, Antaris Digital Health Solutions GmbH, Universit?t Bamberg, inav – Institut für angewandte Versorgungsforschung GmbH