Bamberg vor dem Bistum
Wir schreiben das Jahr 2007. Das Bistum Bamberg feiert sein 1000-j?hriges Bestehen. Doch wie war es um das Christentum in der Region vor der Bistumsgründung bestellt? 18 Forscherinnen und Forscher gingen dieser Frage nach und stellen nun in einem Forschungsband ihre Ergebnisse vor.
?Missionierung und Christianisierung im Regnitz- und Obermaingebiet“ lautet der Titel des am 23. November in der Universit?t Bamberg pr?sentierten Forschungsbandes. Dr. Christian Lange von der Arbeitsstelle für die Kunde des christlichen Orients und der ostkirchlichen ?kumene ist der Initiator des Projekts. Er war es, der durch einen erfolgreichen F?rderantrag bei der Fritz-Thyssen-Stiftung den Stein ins Rollen brachte. Als einer der Redner und zahlreichen Ehreng?ste der Veranstaltung war Prof. Dr. Ludwig Schick, Erzbischof von Bamberg, geladen. Ihm wurde von Christian Lange ein Exemplar des druckfrischen Werkes überreicht, was den H?hepunkt des Abends darstellte. In seiner anschlie?enden Rede betonte der geistliche Würdentr?ger die immense Wichtigkeit der Missionierung für die katholische Kirche auch in heutiger Zeit.
Das Buch, das als Nummer 41 der Schriftenreihe des Historischen Vereins Bamberg erschienen ist, besch?ftigt sich haupts?chlich mit der Zeit vor der Bistumsgründung im Jahre 1007 und beschreibt den aktuellen Stand der Forschung zu den Fragen der Christianisierung und Missionierung im Regnitz- und Obermaingebiet. Der Band ist das Ergebnis einer interdisziplin?ren Forschung: unter anderem Sprach- und Literaturwissenschaften, Geschichte, Kunstgeschichte, Arch?ologie, 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网 sowie Theologie haben Eingang gefunden. Dennoch werden die beiden Hauptkapitel des Buches getrennt nach Disziplinen ausgeführt, um den jeweiligen Kenntnisstand eines bestimmten Fachs zu verdeutlichen. Erst im letzten Kapitel wird eine Zusammenführung der separat zu Stande gekommenen Ergebnisse vorgenommen. Hauptgrund dieser Vorgehensweise ist die Vermeidung eines so genannten argumentativen Zirkelschlusses. Dieser kann entstehen, wenn sich Wissenschaftler Ergebnisse anderer Disziplinen bedienen, ohne sich dabei deren methodischer Voraussetzungen zu vergewissern.
Landesgeschichte eine Sache für Spitzenforscher
Oberfrankens Regierungspr?sident Wilhelm Wenning begrü?te in seiner Rede, dass die 18 Autoren nicht nur aus unterschiedlichen Fachrichtungen kommen, sondern einige auch aus den Universit?ten Bayreuth und Würzburg. Dies zeige, dass die Hochschulen untereinander nicht nur Konkurrenten, sondern auch Partner seien. Herausgeber des Werkes sind neben Christian Lange auch Prof. Dr. Rolf Bergmann, emeritierter Professor für deutsche Sprachwissenschaft und ?ltere deutsche Literatur an der Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg, Dr. Jochen Haberstroh vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in München, Prof. Dr. Wolfgang Wei? von der Julius-Maximilians-Universit?t Würzburg sowie Prof. Dr. Günter Dippold, Bezirksheimatpfleger und Honorarprofessor der Universit?t Bamberg. Letztgenannter sprach sich gegen die g?ngige Meinung aus, dass sich nur drittklassige Forscher mit Landesgeschichte befassten, w?hrend sich die Spitzenleute mit nationaler und internationaler Geschichte besch?ftigen. Vielmehr werde durch Forschungst?tigkeiten bezüglich der Landesgeschichte wichtige Grundlagenarbeit geleistet, was auch der aktuelle Forschungsband verdeutliche.
Interessenten k?nnen das Werk im Bamberger Buchhandel sowie über den Kommissionsverlag des Historischen Vereins Bamberg (Verlag H. O. Schulze, Lichtenfels) zum Preis von 24 Euro erwerben.