27 Jahre Lektor in Bamberg
Mehr zuf?llig als geplant führte Dr. Aschot Isaakjans Weg nach Bamberg. ?In der Sowjetunion Ende der 80er Jahre gab es einen Vertrag über den Dozentenaustausch mit der BRD, durch den ich nach Deutschland kam und eigentlich in Bochum arbeiten sollte“, erz?hlt der Russischlektor von den Anf?ngen seiner Berufslaufbahn. Nach einer kurzfristigen ?nderung blieb der Anfangsbuchstabe des Ursprungsziels ?B“ zwar bestehen, aber aus Bochum wurde Bamberg.
Ab dem Wintersemester 1987/88 pr?gte der Russischlektor Generationen von Studierenden. 27 Jahre sp?ter, zum Wintersemester 2015/16, beendete er seine langj?hrige Laufbahn an der Universit?t Bamberg. ?Ich werde gleichzeitig mit Herrn Isaakjan fertig“, erz?hlt Slavistikstudentin Alisa Müller beim Sommerfest der Slavistik, auf dem der Wahlbamberger feierlich in den Ruhestand verabschiedet wurde. Aschot Isaakjan begleitete die Masterstudentin durch das gesamte sprachpraktische Studium in Bamberg. Wie viel sie ?zu Hause“ gelernt hatte, wurde ihr erst w?hrend des Aufenthaltes in einer russischen Sprachschule bewusst. Ihre Kenntnisse seien das Ergebnis eines sehr fundierten Unterrichts gewesen. ?Man lernt Herrn Isaakjan erst zu fürchten und dann zu sch?tzen“, fasst sie ihre Erfahrungen lachend zusammen.
Herausforderndes Berufsfeld
Aschot Isaakjan geh?rte zu den insgesamt 45 Lektorinnen und Lektoren an der Universit?t Bamberg. Die muttersprachlichen Lehrenden sind die Vermittler von Sprachpraxis und landeskundlicher Einsichten. Als Brückenbauer zu ihrem Herkunftsland bringen sie den Studierenden durch ihre eigenen Erfahrungen Kultur und Sprache n?her. Die Mitarbeit an Modulhandbüchern und Verwaltungst?tigkeiten z?hlen aber ebenso zu ihrem T?tigkeitsfeld wie der klassische Sprachenunterricht in all seinen Variationen, vom ?bersetzen über akademisches Schreiben bis hin zu Pr?sentationen in der Fremdsprache.
?Für die Sprachenlehre an der Universit?t streben wir eine Mischung aus Kontinuit?t und Aktualit?t an“, erkl?rt Astrid Krake, Leiterin des Sprachenzentrums der Universit?t Bamberg. Ihr Team besteht aus einem festen Kern, der mit den Routinevorg?ngen an der Universit?t vertraut ist, und aus wechselnden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die h?ufig direkt aus ihrem Heimatland kommen und daher den Status quo der Sprache kennen. Für viele dieser Lektorinnen und Lektoren bedeutet die Fluktuation ein Leben in Unsicherheit, oft auch mit Lücken zwischen zwei Jobs. Hinzu kommt, dass man nach zwei Jahren Anstellung in einem Bundesland nicht weiter befristet an einer Universit?t dieses Bundeslandes angestellt werden kann. Und für viele Lektoren der Umzug in ein anderes Bundesland notwendig ist.
Von Kiel nach Bamberg
Diese Erfahrung blieb dem in Armenien aufgewachsenen und in Moskau studierten Germanisten allerdings erspart. Nach seinem Doktorat in Moskau kehrte er nach Armenien zurück und verantwortete im Alter von 29 Jahren den Lehrstuhl für Fremdsprachen an der Staatlichen Ingenieuruniversit?t Jerewan, den er nach siebenj?hriger Leitung aufgab, um nach Deutschland zu gehen. Nach zweimaliger Verl?ngerung seines Vertrags erhielt er schlie?lich eine unbefristete Stelle an der Universit?t Bamberg. Dank seines eigenen biografischen Hintergrunds kennt er sowohl Peripherie als auch Zentrum der ehemaligen Sowjetunion. Dieses Wissen ist vorteilhaft für die Unterrichtsgestaltung. Mit einer bunten Mischung aus Filmen, Texten und eigenen Erfahrungen versuchte er den Studierenden ein umfassendes Bild von Russland und seiner Geschichte zu vermitteln.
Sein Erfolgsrezept für gute Lehre gab er an seine Nachfolgerin Maria R?nnau weiter. Im Oktober 2015 trat sie in die Fu?stapfen des langj?hrigen Russischlektors. ?Ich bin sowohl von meinen Kolleginnen und Kollegen als auch den Studierenden herzlich aufgenommen worden und freue mich, von dem reichhaltigen Erfahrungsschatz von Aschot Isaakjan profitieren zu k?nnen“, berichtet die gebürtige Russin aus Archangelsk von ihren ersten drei Monaten in Bamberg. Seit 1999 lebt sie in Deutschland und durchlief hier ihre akademische Laufbahn im Norden Deutschlands. ?Die gr??ten Herausforderungen für Lektorinnen und Lektoren sind die heterogenen Gruppen im Sprachenunterricht“, erz?hlt sie von ihren bisherigen Erfahrungen, die auch Isaakjan teilt. Man müsse dem Anspruch gerecht werden, die verschiedenen Kenntnisst?nde im Sprachenunterricht miteinander zu vereinen, sind sich die beiden einig.
Sprachlich und sportlich aktiv
Unterschiedliche Sprachniveaus sind nur eine von vielen Herausforderungen, mit denen R?nnau künftig zu tun hat und vor die sich auch der gebürtige Armenier als Lektor gestellt sah: ?Besonders in den Anf?ngerkursen ist es wichtig, die Liebe zur russischen Sprache und Kultur zu vermitteln“, berichtet er weiter. ?Alles andere kommt von selbst.“ Dass dieses Konzept aufging, zeigt zum Beispiel seine Studentin Mareike Rath. ?Ich habe mich dank meiner positiven Erfahrungen aus dem Sprachunterricht für ein Praktikum in Moskau entschlossen und konnte mich dort gut verst?ndigen. Herr Isaakjan hat mich in der Slavistik stark gepr?gt“, erz?hlt sie.
Neben seiner Begeisterung für die Sprache fanden auch musikalisch und sportlich interessierte Studierende einen Chorleiter und Sportskameraden in ihrem Russischlektor. ?Bis heute bin ich von meinen Studierenden beim Tischtennis ungeschlagen geblieben“, sagt der mehrmalige Kreismeister und Pokalsieger in seiner Altersklasse l?chelnd. Seiner Sprachenliebe bleibt er auch im Ruhestand treu, in der Funktion als staatlich geprüfter und ?ffentlich bestellter Dolmetscher und ?bersetzter für die Sprachen Armenisch und Russisch.
Hinweis
Diesen 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网text verfasste Ivana Peric für die 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网stelle der Universit?t Bamberg. Er kann für redaktionelle Zwecke verwendet werden.
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