Das Mühlberg-Ensemble in Kempten/Allg?u. Sachkultur und Sozialtopographie einer Stadt des Sp?tmittelalters im Spiegel neu entdeckter arch?ologischer und schriftlicher Quellen

Projektleitung: Prof. Dr. Ingolf Ericsson

Beteiligte: Rainer Atzbach M.A. (wiss. Mitarbeiter bis 2003), Birgit Kata M.A. (wiss. Mitarbeiterin), Prof. Dr. Helmut Maurer (Mitantragsteller), Dr. Gerhard Weber (Mitantragsteller)

F?rderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft ER 306/1-1

Mitwirkende Institutionen: Stadtarch?ologie Kempten, Universit?t Konstanz, Fachgruppe Geschichte

Laufzeit: 2000–2004

Ein überregional bedeutsamer Fundkomplex sp?tmittelalterlicher Alltagsgegenst?nde und Handwerksabf?lle wurde 1996/97 von der Stadtarch?ologie Kempten aus dem sog. Mühlberg-Ensemble im Kern der alten Reichsstadt geborgen. Au?ergew?hnlich sind Menge, Vielfalt und Zustand der Funde, die über 500 Jahre unter günstigen Lagerungsbedingungen in Hohlr?umen der H?user verborgen waren. Besonders organische Materialien - Leder, Textilien, Holz und Papier als gr??te Gruppen - blieben so erhalten. Viele der beschrifteten Papier- und Pergamentstücke betreffen Quellengattungen, die in üblichen ?berlieferungssituationen kaum vorhanden sind. Zur arch?ologischen Auswertung dieses einmaligen Fundinventars tritt die historische Untersuchung des Fundzusammenhangs und der Sozialtopographie der H?user, die an der Nahtstelle eines kirchlichen Sonderbezirks im Spannungsfeld zwischen st?dtischen und kirchlichen Autorit?tssph?ren liegen. Das Forschungsprojekt beinhaltet die interdisziplin?re Auswertung des europaweit in Zusammensetzung, Qualit?t und Quantit?t einzigartigen Fundensembles. Es wird exemplarische Erkenntnisse zur st?dtischen Sach- und Alltagskultur, zur Handwerks- und Kostümgeschichte, zur Sozialtopographie und zur Wirtschaftsgeschichte sowie zum Verh?ltnis von Stadt und Kirche an der Wende vom Sp?tmittelalter zur frühen Neuzeit erbringen.