assade der Alten Sch?fflerei in BenediktbeuernFraunhofer IBP

Die Fassade der Alten Sch?fflerei in Benediktbeuern wird, wie viele andere Denkmalfassaden, von verschiedenen Fenstertypen gepr?gt.

Ohne Eingriff in Wand und Fensterbrett nachtr?glich eingebautes KastenfensterFraunhofer IBP

Ohne Eingriff in Wand und Fensterbrett nachtr?glich eingebautes Kastenfenster

- 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网mitteilung des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP

Alte Fenster mit modernen Aussichten

Forschende zeigen L?sungen, wie historische Verglasungen Klima und Ressourcen schonen.

Im September 2018 startete das vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gef?rderte Forschungsvorhaben ?Innovative L?sungen für die Ertüchtigung von historischen Bestandsfenstern unter Aspekten des Klimaschutzes – Lebenszyklusbetrachtungen und Demonstration in der Alten Sch?fflerei, Kloster Benediktbeuern“. Im Rahmen dieses Projekts bilanzierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP und der Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg die Lebenszyklen von Verglasungen und Fensterkonstruktionen und erarbeiteten neue L?sungen. Ihre Forschung zeigt, dass historische Fenster komplett erhalten und dabei energetisch soweit ertüchtigt werden k?nnen, dass die Konstruktion Neubau-Vorgaben entspricht. 

Aus Sicht der Denkmalpflege gelten historische Geb?ude in ihrer Gesamtheit als erhaltenswert. ?Die alten Fenster und ihre Glasscheiben z?hlen dabei zu den essentiellen Bestandteilen und pr?gen das Erscheinungsbild der Fassaden“, so Prof. Dr. Ralf Kilian vom Fraunhofer-Zentrum für energetische Altbausanierung und Denkmalpflege Benediktbeuern. Gerade Glasscheiben, die mit historischen Techniken, wie dem Zylinderglas-Verfahren, hergestellt wurden, haben ein besonders lebendiges Aussehen in An- und Durchblick. So war es eine logische Konsequenz, im Rahmen eines Forschungsvorhabens gezielt nach innovativen L?sungen für die Ertüchtigung von historischen Bestandsfenstern unter den Aspekten des Klimaschutzes zu suchen. Im Fokus des Projekts standen für die Forschenden daher vordergründig zwei Fragen: In welchem Verh?ltnis steht eine ressourcenschonende Ertüchtigung von Bestandsfenstern im Vergleich zu deren Austausch? Und: Welche Optionen gibt es zu deren Erhaltung?

Schlüsselkriterien für die Erarbeitung guter und effizienter L?sungen waren der Ressourcenverbrauch, der Aufwand an Prim?renergie und die Recyclingrate, die bei der Ertüchtigung alter Fenster entstehen. Letzterer gebührt besondere Aufmerksamkeit, denn aufgrund unterschiedlicher Herstellungsprozesse sowie Qualit?ten der eingesetzten Rohstoffe weisen historische Glasscheiben eine in der Regel unbekannte Zusammensetzung, insbesondere im Hinblick auf Schwermetalle, auf. Eine Rückführung in moderne Produktionsketten ist daher nicht ohne weiteres m?glich. In der Folge entstehen gro?e Mengen an Abfallglas. 

So sollte die Ertüchtigung von Bestandsfenstern am Beispiel adaptiv vorgesetzter Fenster getestet und messtechnisch beurteilt werden. Testfeld hierfür war die Alte Sch?fflerei, ein historisches Geb?ude aus der Zeit um 1760 am Kloster Benediktbeuern. Im Detail wurden Fensterkonstruktionen aus der Zeit vor 1960 unter dem Aspekt bearbeitet, dass sie heutigen energetischen und denkmalpflegerischen Kriterien genügen und weiterverwendet werden k?nnen. Zentrale Bet?tigungsfelder waren dabei die Entwicklung zeitgem??er Konstruktionen und deren modellhafter Einbau sowie eine messtechnische Evaluierung in der Alten Sch?fflerei. Vorteil dieser Ertüchtigungsvarianten ist die ressourcenschonende Erhaltung der Bestandsfenster. Dabei werden W?rmeverluste minimiert und somit der W?rmebedarf und CO 2 ‐Fu?abdruck gesenkt. ?Wir konnten zeigen, dass wir durch die Erweiterung mit Isolierglas und eine zus?tzliche Fensterebene den Neubaustandard erreichen k?nnen, bei gleichzeitigem Erhalt und Weiternutzung des bestehenden, hochwertigen alten Fensters“, erkl?rt Ralf Kilian.

Um eine Nachhaltigkeitsbewertung analog zu modernen Gl?sern durchführen zu k?nnen, standen nicht nur die Materialien selbst, sondern vor allem die historischen Herstellungsschritte im Fokus der Forschungsarbeiten – um schlie?lich die gebundenen Treibhausgas-Emissionen vergleichen zu k?nnen. ?Für die historischen Glasherstellungsverfahren haben wir nicht nur die Produktionsstandorte und zugeh?rige Rohstoffquellen ermittelt, sondern auch die Prozessabl?ufe für die ?kobilanz“, erl?utert Prof. Dr. Paul Bellendorf von der Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg. Dabei spielt zudem der Feuerungsmitteleinsatz und die Ofenkonstruktionen eine entscheidende Rolle.

Die Forschungsergebnisse sind nun in einem Leitfaden zusammengefasst, der am 17. Juni 2021 auf der virtuellen Tagung ?Innovative L?sungen für die energetische Ertüchtigung historischer Gl?ser und Glasfenster“ vorgestellt wird. In der Handreichung wird ein Verfahren der Qualit?tssicherung im Umgang mit dem Bestand aufgezeigt und Aspekte der Ressourcenschonung und der Umweltbilanz berücksichtigt. Dabei nimmt die ?bertragbarkeit und Anwendbarkeit der Ergebnisse auf andere Geb?ude eine Schlüsselrolle ein. Die Erkenntnisse werden abschlie?end im Fraunhofer‐Zentrum für energetische Altbausanierung und Denkmalpflege am Kloster Benediktbeuern didaktisch aufbereitet und für die Allgemeinheit visuell dargestellt.

Hintergrundinformation

Das Fraunhofer-Zentrum für energetische Altbausanierung und Denkmalpflege Benediktbeuern gibt in der Alten Sch?fflerei des Klosters Benediktbeuern durch Forschung, Demonstration, Wissenssammlung und Wissensvermittlung Antworten auf Fragen zur nachhaltigen und dauerhaften Erhaltung identit?tsstiftender Zeugnisse unserer Baukultur. Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP und das Fraunhofer-Informationszentrums Raum und Bau IRB haben das denkmalgeschützte Geb?ude der Alten Sch?fflerei aus der Mitte des 18. Jahrhunderts als Anschauungsobjekt im Sinne einer ?Gl?sernen Baustelle“ denkmalgerecht und unter energetischen Gesichtspunkten instandgesetzt und einer neuen Nutzung zugeführt. Damit f?rdert das Zentrum aktiv den Wissenstransfer zwischen Denkmalpflege, Baupraxis, Forschung und Industrie. Im fachlichen Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit Baudenkm?lern, schützenswerter Altbausubstanz und Bauphysik.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter: www.uni-bamberg.de/presse/pm/artikel/klimaglas-projekt

Bild ?Alte Schaefflerei“(1.6 MB): Die Fassade der Alten Sch?fflerei in Benediktbeuern wird, wie viele andere Denkmalfassaden, von verschiedenen Fenstertypen gepr?gt.
Quelle: Fraunhofer IBP

Bild ?Kastenfenster“(1.4 MB): Ohne Eingriff in Wand und Fensterbrett nachtr?glich eingebautes Kastenfenster
Quelle: Fraunhofer IBP

Weitere Informationen für Medienvertreterinnen und -verteter:

188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网 für inhaltliche Rückfragen:
Prof. Dr. Ralf Kilian
Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, Standort Holzkirchen
Tel.: 08024/643-285
ralf.kilian(at)ibp.fraunhofer.de

Prof. Dr. Paul Bellendorf
Professur für Restauierungswissenschaft an der Universit?t Bamberg
Tel.: 0951/863-2388
paul.bellendorf(at)uni-bamberg.de

Medienkontakt:
Patricia Achter
Projektstelle Forschungskommunikation
Tel.: 0951/863-1146
forschungskommunikation(at)uni-bamberg.de